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Sind Mix- Revisionen gut oder schlecht?

Wenn ich ehrlich bin und ich bin gerne ehrlich, dann war ich anfangs immer nervös vor Mix- Revisionen oder Mix- Feedback. Da kamen dann Fragen auf wie „Was ist wenn der Mix nicht gefällt?“ oder „Habe ich das geliefert was der Kunde sich wünscht?“ Gerade wenn man nur als Mix Engineer gebucht wird oder online Mixes macht, kennt man das Projekt eben nicht von Anfang an sondern stößt erst relativ zum Ende dazu.

Meine Vision

Beim ersten Durchhören entwickle ich automatisch meine Vision für den Song. „Wie stelle ich mir den Sound vor?“, „Was sind die wichtigsten Elemente?“ und so weiter. Ich habe also beim ersten Durchhören schon den fertigen Song vor Augen. Der Vorteil ist also, dass ich unvoreingenommen und mit frischen Ohren an das Werk heran trete, andererseits habe ich ein etwas anderes Bild als der Künstler.

Die Angst vor der Kritik

Anfangs muss ich zugeben habe ich vor jedem Feedback gezittert. „Was wenn der Kunde den Mix schlecht findet?“ „Was ist wenn es nicht perfekt ist?“

Jeden Mix abschicken war also ein Hoffen und Beten. Was mir seit den letzten 40- 50 Songs auffällt ist, dass diese Gedanken mehr und mehr verschwinden. Wichtig ist das der Kunde vorher weiß was mein Sound ist und wir uns dann abstimmen.

Visionen abstimmen

Mittlerweile erwarte ich nicht mehr, dass der erste Mix der finale Mix ist, gerade wenn ich mit Bands online arbeite und nicht Vorort im Gespräch verstehen kann, wie es im Kopf des Künstlers klingt.
Was ich tun kann ist, das der Mix der Beste ist, den ich in meinen Kopf höre. Aber ich nehme mir nicht heraus mehr über die Musik des Künstlers zu wissen als der Künstler selber. Es geht also darum die Vision des Künstlers zu verstehen und das dauert manchmal auch ein paar Revisionen, gerade wenn man die letzten Details perfekt machen will. Es geht um so kleine Details wie „das Bass Fill bei 01:36 muss ein wenig hervorgehoben werden, es hat besondere Bedeutung“. „Der Sound von X soll eher so und so sein“. Gemeinsam geht man dann also auf eine Reise und entdeckt die Intentionen.

Passt man zusammen?

Wie oben beschrieben wird man aber nur zusammen arbeiten können, wenn man etwa eine gleiche Grundidee hat. Zum Beispiel wäre ich mit einem Reggae überfordert. Das geht jetzt weniger um das Technische und das Handwerk, sondern um die stilistischen Eigenheiten dieses Genres. Man könnte sicher zu einem Ergebnis kommen, aber es würde zu lange dauern mir die Standards zu erklären.

Frei nach dem Motto Schuster bleib bei deinen Leisten konzentriere ich mich also auf einen modernen Rock Sound. Das ist dann die Basis dafür, dass die Grundrichtung des Projektes stimmt und wir nur noch die Details klären müssen.

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