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Business – Anlagen vs. Ausgaben

Ich muss es hier vorweg sagen, ich bin ein Fan von dem Buch „Rich dad, Poor dad“ von Robert t. Kiyosaki. Ich empfehle die Audible– Variante, gesprochen von Michael Diekmann, für mich einer der besten Hörbuchsprecher.

Um einen der grundlegenden Gedanken aus dem Buch soll es in diesem Artikel gehen und zwar um den Unterschied zwischen Anlagen (Englisch assets) und Ausgaben (Englisch liabilities). Hier unterscheidet Kiyosaki nicht im klassisch kaufmännischen Sinne, sondern mit einer eigenen Definition, die man salopp wie folgt beschreiben könnte:

  1. Anlagen – Spülen mehr Geld in die EIGENE Tasche
  2. Ausgaben – Ziehen Geld aus der EIGENEN Tasche

EIGENE deshalb, weil ein Kredit, der für mich durch die Gebühren eine Ausgabe ist, für die Bank eine Anlage ist. Denn die Bank bekommt Geld für ihr Geld, das sie an mich verliehen hat.

Kiyosakis liebstes Erklärungsbeispiel ist das, dass ein Eigenheim keine Anlage, sondern eine Ausgabe ist. Wir binden Geld und haben durch ein Haus laufende Ausgaben, die wir bezahlen müssen. Wir können Glück haben, dass der Wert des Hauses steigt und wir es dann verkaufen. Aber da wir etwas Neues zum Wohnen brauchen, das wahrscheinlich ähnlichen Marktbedingungen folgt, ist dies ein Null- Summengeschäft.

Was hat das Ganze jetzt mit Eurem und meinem Business zu tun? Eine ganze Menge, denn ich versuche mir bei jedem Kauf zu sagen, ist dieses eine Anlage oder eine Ausgabe? Wie schnell amortisiert sich der Kauf, also wann ist das neue Mikrofon durch Einnahmen bezahlt? Tut es das überhaupt? Wie ist der Wiederverkaufswert? Spare ich Zeit und kann dadurch mehr Einnahmen oder Gewinn generieren? Brauche ich X um einen Kunden zu akquirieren oder kann ich das auch mit meinem jetzigen Equipment?

Gerade im Plugin- Bereich sind wir ganz schnell im Effekt „Haben ist besser als brauchen“. Wenn wir nun aber wirklich Geld verdienen wollen, müssen wir mit uns einig werden, welches Werkzeug wir wirklich benötigen.

Das klingt jetzt erstmal hart, rational und langweilig und da Musik für mich auch Freude und Spaß ist, erlaube ich mir auch Käufe, die reine oder größtenteils Ausgaben sind.
Das Wichtige ist nur, dass Ihr Euch dessen bewusst seid. Es ist ok 100 € für ein Plugin „zu verbrennen“, so lange man sich nicht einredet, „dieses Plugin ist eine Anlage und verdient mir jetzt mehr Geld“ obwohl alles auf das Gegenteil hindeutet.

Abschließend ein paar Beispiele, wie ich Dinge einordnen würde:

Gesuchtes Vintage- Mikro (Wert gleichbleibend bis steigend) – evt. Anlage. Wie viele Aufträge generiert es und wie oft wird es benutzt? Hätte man es nicht auch mit einem günstigen Mikrofon lösen können?

Günstige Mikrofone (Wertverlust mittel bis hoch) – Ausgabe, außer das Mikrofon generiert mehr Gewinn, als der Wertverlust ist. Ist aber essentiell, wenn wir nichts anderes haben.

DAW (Wertverlust mittel) – essentielle Ausgabe, außer wir generieren mehr Gewinn, als der Wertverlust ist.

Plugins (Wertverlust oft 100%) – Ausgabe. Plugins können aber Zeit sparen und die Produktivität erhöhen. Kann die Aufgabe auch mit Bordmitteln gelöst werden?

Interface (Wertverlust mittel bis hoch) – essentielle Ausgabe, außer wir generieren mehr Gewinn, als der Wertverlust ist. Günstige Interfaces gibt es wie Sand am Meer, deshalb gibt es hier auch mehr Wertverlust.

Letztendlich müssen wir uns also überlegen, welches Teil erwirtschaftet welchen Teil unseres Umsatzes. Ein 200 € Mikro, das bei jeder Produktion im Einsatz ist, kann also durchaus lohnenswerter sein, als ein Vintage Mikro, das nur 1 mal im Jahr gebraucht wird. Aber auch Software, die uns Zeit spart, kann durchaus lohnenswert sein. Genauso ist es aber sehr leicht, Geld auf Dinge zu verbrennen, die eigentlich keinen nennenswerten Effekt haben. Im besten Fall ist dann nur der Kaufpreis weg, im schlechtesten Fall haben wir auch noch Folgekosten.

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